
Beim ersten Herzeigen unseres frisch gekauften Siedlungshäuschens werde ich einige Gesichter so schnell nicht vergessen. So wirklich ausgesprochen hat es zum damaligen Zeitpunkt Ende 2017 keiner, aber die Begeisterung hielt sich bei den Meisten in Grenzen. Nur Wenige hatten dieselbe Vorstellungskraft wie wir und bewerteten das Haus auch wie wir, dass es sich nur in einem Dornröschenschlaf befinden würde.
„Naja, viel Arbeit halt“…ich denke, das war der Satz, den wir am öftesten gehört haben. So richtig erklären lässt es sich aber auch für uns bis heute nicht, warum wir im November des Vorjahres den Kaufvertrag unterzeichnet haben, denn auch wir waren natürlich ziemlich abgeschreckt von der vielen Arbeit, die auf uns wartete. Es war wohl eine Mischung aus ganz vielen Dingen, die uns am Ende überzeugt hat. Der ausschlaggebende Grund war aber mit Sicherheit unsere gemeinsame Gewissheit, dass wir einfach beide dieselben und vor allem sehr präzise Vorstellungen vom Endergebnis hatten. Ich glaube daran scheitern sehr viele, weshalb es dann auch immer wieder Horrorgeschichten von Sanierungsprojekten gibt. Hinzu kam allerdings auch ein zugegebenermaßen sehr hilfreicher, ziemlich übermäßiger Ordnungs- und Organisationswahn von Patrick, eine gewisse Kompromisslosigkeit bei Umsetzungswünschen und auch eine zum großen Teil regelmäßige Beratungsresistenz gegenüber klugen Ratschlägen von allen Seiten. Vor allem letztere Tatsache hat uns an einem gewissen Zeitpunkt darin bestärkt, uns auf unsere eigene Überzeugung zu verlassen, da wir die unendlich vielen und natürlich immer nur gut gemeinten Tipps nie und nimmer umsetzen konnten. Nun fast am Ende stehend, kommt dann das heraus, was ihr hier und jetzt betrachten könnt.
Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich teilweise fassungslos war, als ich mir die Bilder angesehen habe, die wir am Anfang gemacht hatten. So arg hatte ich es dann doch nicht in Erinnerung. Die Nachher-Bilder erfüllen mich aber immer wieder mit grenzenloser Freude! : )
Als wir mit dem Umbau begonnen hatten, stand nach einigen Überlegen doch recht schnell ein Konzept fest. Wir wollten beide eine möglichst authentische Wiederherstellung der alten Substanz erreichen. Dieses Ziel haben wir durchgehend mit Nachdruck verfolgt, weil wir eben finden, dass die Leute damals irgendwie ein Auge für gewisse Dinge hatten, das heute unserer Meinung vielen fehlt. Allein schon die Proportion des Hauses entzückt mich jedes Mal, wenn ich davor stehe. Naja, unser Ziel war jedenfalls nicht immer einfach zu erreichen. Das Verständnis dafür, wie wir manche Teile wieder herrichten wollten und dass wir sie überhaupt erhalten wollten, stieß nicht oft auf Verständnis. Bis jetzt haben wir noch nichts davon bereut, zumindest von einem optischen Standpunkt aus betrachtet.
Wir lieben unsere weißen Doppelkastenfenster, das authentische Glas in den Badezimmern, unsere neuen total passenden Steckdosen, unseren wiederhergestellten Dielenboden, die neuen, aber perfekt nachgebauten Terrassentüren oder auch unsere tollen Fliesen, die an die 60er Jahre erinnern.
Kompromisslos wollten wir aber gerade im Äußeren sein. So kam es, dass auch die Blecharbeiten am Haus jetzt wieder in dem typischen Grün von damals erstrahlen, das wiederum so einige Diskussion beim Aussuchen auslöste, im Nachhinein aber schon enorm viele Komplimente eingeheimst hat. Wir stehen jedenfalls voll drauf! : )
Und auch die Fassade erstrahlt sehr zurückhaltend in neuem Glanz, nur der Sockel fehlt noch!
Wie ihr sehen könnt, nähern wir uns in Windeseile einem Ende und wir sind voll Vorfreude!! Im Obergeschoss schaut es sogar schon fast fertig aus, denn da sind auch die Böden alle schon drinnen.
Fix ist nun auch, dass wir im Wonnemonat Mai siedeln werden! Bald geht es also ans Einrichten und da freuen wir uns besonders auf die coolen alten Dinge, die wir natürlich wieder in unserem geliebten Siedlungshaus aufstellen. Immerhin gehören sie ja auch zur Geschichte des Hauses! Seid gespannt! ; )